Der Einfluss der Nominalgruppenstruktur auf die Groß-/Kleinschreibung – eine empirische Untersuchung im 2. und 6. Schuljahr

Autor/innen

  • Iris Rautenberg
  • Stefan Wahl

Abstract

Die satzinterne Großschreibung ist weit über die Grundschule hinaus eine der häufigsten Fehlerquellen innerhalb der Rechtschreibung. Die Probleme der SchülerInnen sind auch auf die weitverbreitete wortartbezogene Vermittlung ab dem zweiten Schuljahr zurückzuführen, bei der die Großschreibung an die Wortart Substantiv gebunden wird und bei der die Artikelprobe eine prominente Rolle spielt. Der syntaxbezogene Ansatz, nach dem der Kern der Nominalgruppe unabhängig von der Wortart oder dem Vorhandensein eines Artikels großgeschrieben wird, stellt eineAlternative zu einem wortartbezogenenVorgehen dar. In diesem Beitrag sollen Teilergebnisse einer experimentellen Interventionsstudie zur Didaktik der satzinternen Großschreibung mit 36 zweiten und neun sechsten Schulklassen vorgestellt werden, die nach verschiedenen didaktischen Ansätzen unterrichtet wurden. Bezüglich des Einflusses der Nominalgruppenstruktur auf die Groß-/Kleinschreibung zeigt sich, dass wortartbezogen unterrichtete SchülerInnen Probleme mit der Großschreibung artikelloser Formen haben. Syntaxbezogen unterrichtete ZweitklässlerInnen sind in ihrer Großschreibkompetenz hingegen nicht auf das Vorhandensein eines Artikels angewiesen und übertreffen bei artikellosen Formen sogar die Leistungen der SechstklässlerInnen. Bei der Kleinschreibung von Adjektivattributen, die direkt auf ein Artikelwort folgen, kommt es bei den GrundschülerInnen hingegen unabhängig vom didaktischen Ansatz häufig zu Fehlern.

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Veröffentlicht

2022-11-07

Zitationsvorschlag

Rautenberg, I., & Wahl, S. (2022). Der Einfluss der Nominalgruppenstruktur auf die Groß-/Kleinschreibung – eine empirische Untersuchung im 2. und 6. Schuljahr. Didaktik Deutsch, (46). Abgerufen von https://didaktik-deutsch.de/index.php/dideu/article/view/575

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Rubrik

Forschungsbeiträge