„Ja, aber ist das eine Aufgabe des Deutschunterrichts?“
Antisemitismuskritische Bildung im Deutschunterricht und in der Deutschdidaktik
DOI:
https://doi.org/10.21248/dideu.777Schlagworte:
Antisemitismus, Deutschunterricht, demokratiebildende Didaktik, Holocaust Education, digitale MedienAbstract
Der Beitrag untersucht die Rolle antisemitismuskritischer Bildung im Deutschunterricht und in der Deutschdidaktik. Auf der Basis durchgeführter Gruppendiskussionen und Interviews sowie weiterer empirischer Studien wird analysiert, wie Antisemitismus im schulischen Alltag thematisiert wird. Dabei zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen Problembewusstsein und Unsicherheiten im Umgang mit kontroversen Themen. Einige Lehrkräfte sehen den Deutschunterricht als geeigneten Raum für Antisemitismuskritik, andere delegieren die Verantwortung an Fächer wie Geschichte. Soziale Medien verstärken antisemitische Narrative und stellen Lehrkräfte vor neue Herausforderungen.
Diese Erkenntnisse werden in eine historische und theoretische Analyse der Fachdidaktik Deutsch eingebettet. Holocaust Education, postkoloniale und intersektionale Perspektiven zeigen das Potenzial einer „demokratiebildenden Deutschdidaktik“ auf, die sprachliche, ästhetische, mediale und politische Dimensionen verbindet, um Reflexion und kritische Auseinandersetzung zu fördern. Der Beitrag endet mit einem Plädoyer, antisemitismuskritische Bildung dauerhaft in der Fachdidaktik zu verankern und die politische Verantwortung dieser Aufgabe bewusst anzunehmen.
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