Strukturorientiertes Rechtschreiblernen. Ergebnisse einer Interventionsstudie zur Wortschreibung in Klasse 5 mit Blick auf schwache Lerner/-innen
Abstract
Mit der vorliegenden Interventionsstudie sollte überprüft werden, ob und wie sich die Rechtschreibleistung von Fünftklässler/-innen durch einen Unterricht entwickelt, der sich an der Struktur des Schriftsystems orientiert, wie sie durch graphematische Forschungen fundiert wurde.
Im Schuljahr 2016/17 wurden 15 Klassen nach einem Konzept unterrichtet, das die phonographisch-silbischen und morphologischen Regularitäten der Wortschreibung berücksichtigte. Als Vergleichsklassen dienten zehn Klassen, die schulbuchorientiert an der Wortschreibung arbeiteten. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Leistungsentwicklung der 25% schwächsten Rechtschreiber/-innen der Stichprobe. Die Ergebnisse zeigen, dass die schwachen Rechtschreiber/-innen der Interventionsgruppe (n = 50) sowohl direkt im Anschluss an die Intervention als auch vier Monate später signifikant größere Lernfortschritte aufweisen als die vergleichbare Gruppe der Kontrollklassen (n = 40). Die Effektstärken liegen im mittleren bis großen Bereich (Nachtest: η2 = .08–.12, verzögerter Nachtest: η2 = .07–.13). Das untere Leistungsquartil der Interventionsgruppe profitiert damit stärker als alle anderen Gruppen von dem Lernangebot.
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