Das Implizite Verstehen: Didaktische Denkanstöße aus der rezeptionsorientierten kognitiven Literaturwissenschaft

Autor/innen

  • Tatjana Jesch

Abstract

Beim Verstehen des literarischen Impliziten ist aus Sicht der kognitiven Literaturwissenschaft sowohl die grundlegende Kohärenzbildung als auch die Interpretation des Textsinns von einer unabweisbar intentionalistischen Ausrichtung auf eine Autor/innen-Instanz bestimmt. Die intentionalistisch Lesenden, also auch lesende Schüler/innen, gestehen literarischen Texten gemäß der literaturwissenschaftlichen Relevanztheorie unter bestimmten Umständen Relevanz zu. Ein Faktor dieses Relevanzempfindens sind leser/innenseitige Präferenzregeln – regelhafte intentionalistische Annahmen über die Kohärenzetablierung und Sinnkonstitution bei der Lektüre literarischer Texte. Es wird ein multifaktorielles Modell literarischer Relevanz und Textschwierigkeit skizziert, in das Präferenzregelsysteme als ein wesentlicher Faktor eingebettet sind. Die interdisziplinäre empirische Erforschung solcher für das Verstehen des literarischen Impliziten ausschlaggebenden, gruppenspezifisch nach kultureller Herkunft, sozialem Umfeld und Alter differierenden Präferenzregelsysteme von Schüler/innen wird als Desiderat benannt.

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Veröffentlicht

2022-10-28

Zitationsvorschlag

Jesch, T. (2022). Das Implizite Verstehen: Didaktische Denkanstöße aus der rezeptionsorientierten kognitiven Literaturwissenschaft. Didaktik Deutsch, (39). Abgerufen von https://didaktik-deutsch.de/index.php/dideu/article/view/489

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Rubrik

Forschungsbeiträge