Zur Diagnose von isolierten und kombinierten Leseproblemen

Definitionen, Operationalisierungen und Vorkommenshäufigkeiten

Autor/innen

  • Renate Valtin
  • Andreas Voss
  • Wilfried Bos

Abstract

Aufgrund einer Vielzahl von Definitionen und Operationalisierungen gibt es keine verlässlichen Zahlen über die Vorkommenshäufigkeiten isolierter oder kombinierter Leseprobleme, auch bedingt durch das Fehlen repräsentativer Studien. Anhand des für Deutschland repräsentativen Datensatzes von IGLU und TIMSS 2011 wurde die Vorkommenshäufigkeit von isolierten und kombinierten Leseproblemen in kompetenzorientierten Tests bestimmt. Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Leseprobleme seltener isoliert und häufiger gekoppelt mit Problemen in Mathematik und Naturwissenschaft auftreten. Allerdings besteht bei Häufigkeitsraten eine hohe Abhängigkeit von der Korrelation der verwendeten Testverfahren, dies betrifft nicht nur die Häufigkeit von isolierten und kombinierten Lernproblemen, sondern auch die Häufigkeit von Lesestörungen, die vom verwendeten Intelligenztest (sprachlich oder nichtsprachlich) abhängt. Abschließend werden die Ergebnisse in Bezug auf ihre schul- und gesellschaftspolitische Bedeutsamkeit reflektiert und in die internationale Diskussion um spezifische Lernstörungen (learning disabilities) bzw. Legasthenie (dyslexia) eingeordnet.

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Veröffentlicht

2022-10-27

Zitationsvorschlag

Valtin, R., Voss, A., & Bos, W. (2022). Zur Diagnose von isolierten und kombinierten Leseproblemen: Definitionen, Operationalisierungen und Vorkommenshäufigkeiten. Didaktik Deutsch, (38). Abgerufen von https://didaktik-deutsch.de/index.php/dideu/article/view/474

Ausgabe

Rubrik

Forschungsbeiträge